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Das Haus der 1000 Puppen  
Germany

Reports1
First reportAugust 6 2020
by miss_loewenzahn



Sehr beeindruckender Zufallsfund
by miss_loewenzahn on August 6 2020 21:05 hr CE(S)T   Shortlink to this report: [ https://urbx.be/cvan ]

Finding out the location
  very easy
Access
  easy
Safety
  very safe
Risk of being seen
  low
General condition of the place
  bad
Traces of vandalism
  many
Good place for taking pictures?
  very good
Did you see other people?
  none or very few


Visit date    May 21 2017 at 11 hr
Visit duration    2 hours

Wie das Schicksal manchmal so will... Ich war mit dem Auto unterwegs und die Straße, die ich eigentlich fahren wollte, war gesperrt - also eine Umleitung gefahren und siehe da: Plötzlich, am Straßenrand... das sieht doch Lost aus! :-)
Zuhause habe ich dann meinem Freund davon erzählt und ein paar Tage später sind wir losgezogen. Das Haus, ein eher hässliches Einfamilienhaus aus den 70er/80er Jahren, hatte - für einen LP - die perfekte Lage: Außerhalb der nächsten Ortschaft, direkt an einer Bundesstraße und mit Einfahrt zum Parken.

Wir sind also direkt vorgefahren, haben ordentlich vor der Garage geparkt und uns dann auf zur Erkundung des Geländes gemacht. Der erste "Eingang" erwies sich als Niete, er war ein Keller ohne Verbindung nach oben. Also mussten wir über diverse Müllberge hinter das Haus klettern, dort stand dann die Haustür offen. Im Flur begrüßte uns dann gleich die "Kiss"-Puppe und im unteren Badezimmer diverse weitere Puppen. Noch war uns aber trotzdem nicht klar, was für einen gruseligen und besonderen Ort wir eigentlich gefunden hatten.

Nachdem wir unten schnell ein paar Fotos gemacht haben (es war dunkel und wir hatten (Natürlich!) unsere guten Taschenlampen vergessen... ging es über die mit VHS-Kassetten übersäte Treppe nach oben und da offenbarte sich das ganze Drama: Offenbar hatte eine leidenschaftliche Puppensammlerin mit ihrem Sohn in dem Haus gewohnt. Überall lagen Puppen in unterschiedlichen Verfallsstadien - teils verschimmelt, teils kaputt, starrten sie uns mit leeren Augen an - sehr unbehaglich! Fast alle trugen sie selbstgehäkelte Kleidung, teilweise auch "echte" Babysachen (und lagen auch in Babywippen). Das war schon alles sehr bedrückend, offenbarte es doch die Leidenschaft einer vermutlich sehr einsamen Frau. Neben den sicherlich 100-200 Puppen fanden sich dann auch noch diverse Poster und mehrere Fotoalben sowie Videokassetten von und mit Wolfgang Stumph, die offenbar zweite Leidenschaft der Dame.

Um diesen unfassbar schrägen Ort noch abzurunden waren dann wiederum im mutmaßlich ehemaligen Wohnbereich des Sohnes Kampfpuppen, Munitionskisten und volle Aschenbecher... das krasse Gegenteil zum Rest des Hauses.

Besonders beeindruckend war auch die fachlich einwandfreie Reparatur eines Loches im Dach mit einer Autofußmatte (...! :-D).

Die hochgeladenen Fotos gehören definitiv nicht zu meinen handwerklich besten (was u.a. am schlechten Licht lag), aber von den Motiven finde ich sie nach wie vor besonders.

Was den Ort noch herausstechender machte war, dass neben der Garage eine Art Stollenzugang war... Da wir aber dafür überhaupt nicht ausgerüstet und Teile eingestürzt waren, trauten wir uns nur ein Stück hinein. Als wir einige Monate später nochmal hinfuhren, war das Haus für 20.000 € verkauft worden und eine Tierliebhaberin war dabei, es herzurichten (Hut ab!).

  Text and photos are by miss_loewenzahn. Click here to see miss_loewenzahn's profile and other reports.

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