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Medical Train  
Germany

Reports1
First reportJanuary 26 2021
by tomvandutch



Medical Train
by tomvandutch on January 26 2021 15:28 hr CE(S)T   Shortlink to this report: [ https://urbx.be/nwsy ]

Finding out the location
  very easy
Access
  very easy
Safety
  very safe
Risk of being seen
  very high
General condition of the place
  good
Traces of vandalism
  none or very few
Good place for taking pictures?
  very good
Did you see other people?
  few


Visit date    May 9 2015 at 13 hr
Visit duration    2 hours

Die Reichsbahn der DDR hatte insgesamt 14 Katastrophenzüge die über das gesamte Land verteilt waren und auch regelmäßig genutzt wurden.
Bei dem K-Zug handelt es sich um den Kern eines Hilfszuges der Deutschen Reichsbahn, der offiziell für den Einsatz bei Naturkatastrophen (daher der Name) oder schweren Unglücken zur Versorgung Kranker oder Verletzter eingesetzt werden sollte.

In Wirklichkeit wurde er jedoch insbesondere bei großen Manövern des Warschauer Vertrages in der DDR als mobiles Lazarett benutzt. Wegen der Geheimhaltung wurden die Wagen nicht wie bei Bahndienstwagen üblich mit ihrem Verwendungszweck beschriftet.
An Bord des Zuges waren ständig vier Eisenbahner, die die Wagen zu betreuen und funktionsfähig zu erhalten hatten.
Während der Einsätze kamen noch diverse Ärzte, Krankenpfleger, Köche, Küchenhilfen und sonstige Helfer zum Einsatz.
In den fünfziger Jahren begann die Deutsche Reichsbahn mit der Aufstellung der Katastrophenzüge. Zunächst wurde auf Altbauwagen zurückgegriffen und erst in den siebziger Jahren wurde der Wagenpark modernisiert. Die Züge wurden an markanten Punkten aufgestellt. Der Zug bestand hauptsächlich aus 5 Wagen:

Als erstes lief hinter dem Triebfahrzeug der Maschinenwagen. Dieser war für die Stromversorgung des gesamten Zuges notwendig, auch konnte noch eine Zeltstadt oder andere Einrichtungen mitversorgt werden. Im inneren des Wagens befanden sich zwei Dieselaggregate, die je eine Leistung von 40 kW erbrachten.

Außerdem waren noch eine Werkstatt sowie Unterkünfte für das Personal enthalten.
Als nächstes folgte der Küchenwagen, darin konnte bis zu 500 Mahlzeiten zubereitet werden, dazu standen drei große Kochkessel und ein Elektroherd zur Verfügung.
Der Wagen verfügte über diverse Kühleinrichtungen und einen Geschirrspülraum.
Dem Küchenwagen folgte der Bettenwagen1 - hier fanden 30 Krankentragen Platz.
Ein Platz für das Pflegepersonal sowie eine Toilette befanden sich ebenfalls in diesem Wagen. Der Wagen ist mit einer Patientenrufanlage sowie einem Telefon ausgerüstet.

Als nächstes folgte der OP-Wagen, in dem konnten Notoperationen durchgeführt werden - dazu standen alle nötigen medizinischen Geräte zur Verfügung (incl. einem Sterilisationsraum).
Am Schluss des Zuges lief der Bettenwagen 2, hier fanden 27 Krankentragen Platz. Der Wagen verfügte weiterhin über eine Intensivstation mit zwei Bettenplätzen, einer Dusche, sowie mehrere Waschgelegenheiten.

Weiterhin gab es noch Funktions- und Sonderwagen, die keinem bestimmten Zug zugeteilt waren und je nach Bedarf genutzt wurden.
Einer dieser Züge (D1072) fuhr ca. alle 2 Monate von Beelitz (größtes Militärhospital außerhalb der Sowjetunion) über Teupitz zum Grenzbahnhof Brest, um kranke und verletzte Soldaten in die Heimat zu transportieren. Das Funktionspersonal bestand aus Mitarbeitern der DR.
Das Küchen- und medizinische Personal bestand aus Angehörigen der Roten Armee.
Weiterhin befand sich ein bewaffnetes militärisches Begleitkommando für Wachaufgaben im Zug.
In Teupitz wurden dann noch die „Nervenkranken“ abgeholt.

Dieser Zug bestand, in der Regel, aus 14 Waggons, wobei im Sommer ein Heizwagen weniger vorhanden war.
Nach dem Auflösen der DR durch die DBAG wurden die, sogenannten, K-Züge nicht mehr benötigt. Der Großteil der Wagen ist bereits verschrottet.
1991 wurden drei komplette K-Züge an den ungarischen Malteser Hilfsdienst gespendet.
Die Züge kamen an der Grenze zu Jugoslawien in Flüchtlingslagern zum Einsatz.
Heute dienen einige der Waggons als Obdachlosenzug in Budapest.

Der hier abgebildete K-9 war früher in Leipzig stationiert.

Bitte beachtet, daß dieser Zug kein Lost Place ist.

Er gehört einem Verein und kann nach Absprache (in der Regel Samstags) besichtigt und fotografiert werden.

[1] https://www.tomvandutch.de/medical-train

  Text and photos are by tomvandutch. Click here to see tomvandutch's profile and other reports.

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